von CARL CHRISTIAN JANCKE
Mein ukrainischer Freund Jevgelnie hat mir ein selbst gebautes Lastenfahrad geschenkt. Das ist zwar nicht so schick wie die Zweiräder mit den Kästen vor dem Lenker, wie man sieht, kann man damit aber sogar Toilettenpapier für den nächsten Lockdown hamstern. Jetzt denke ich darüber nach, ihm vorzuschlagen, eine Lastenfahrrad-Produktion aufzubauen. Nachhaltig aus geklauten, äh gebrauchten Fahrrädern. Stückpreis 1250,00 Euro. 1.000 Euro kommen dafür von Vater Staat, wenn Annalena Baerbock Kanzlerin wird.
Darüber hat die Frau, die meint, sie könne KanzlerIn, zwar nicht promoviert. Aber das großzügige Wahlgeschenk im Fernsehen versprochen. Und weil Politiker heutzutage nicht unter 1 Mrd. Euro gar nicht erst mit dem Versprechn angefangen, sollen gleich 1 Millionen potentielle Grünen-Wähler in den Genuß kommen, mit dem mit Kohlestrom aufgeladenen Lastenfahrrad erst die Kinder zur Montessori-Kita zu fahren, um anschließend noch schnell bei All-Natura einzukaufen. Wenns regnet, kann man ja den SUV nehmen, als Plug-In-Hybrid erhält der akademische Doppelverdiener-Haushalt also insgesamt eine Subvention der Mobilität von mehr als 5.000 Euro, auch wenn der SUV mit Benzin gefahren wird, weil die Dichte der Ladestationen im Prenzlauer Berg genau so dünn gesät ist wie die wegen der breiteren Fahrradwege reduzierten Parkplätze.
Subventionen sind immer ungerecht
Diese Förderung heißt nichts anderers als, dass diejeinigen, die keine Lastenfahrräder fahren, diejenigen, denjenigen, die Lastenfahrräder fahren, die Lastenräder bezahlen, selbst wenn sie selber gerne Lastenfahrrad fahren.
Da sind zunächst einmal diejenigen, die sich ein Lastenfahrrad nicht leisten können. Das sind die Menschen mit einem niedrigen Einkommen, um die sich die Grünen nur mit Lippenbekenntnissen kümmern. Denn die Grünen sind DIE Partei der Besserverdienenden und mit einer besonders hohen Staatsbediensteten-Quote.

Auch für die Landbevölkerung ist das Lastenfahrrad keine Alternative zum Automobil. Denn dort sind für das mit der Spitzengeschwindigkeit von 25 km/h ausgestattete E-Bike die Wege zu lang. Es braucht einfach zu lange von der Kita zum Arbeitsplatz und dann zu Aldi.
Also zahlt die Landbevölkerung auch noch für die in der Stadt.
Übigens werden Lastenräder schon mit 1000 Eurro subventioniert, wenn sie gewerblich genutzt werden. Nun muss die Subvention eben noch auf die Beamten zugeschnitten werden.
Markt für E-Bikes boomt
Üblicherweise subventioniert Vater Staat Dinge, die Bürger sonst nicht haben wollen. Das Wahlgeschenk von Annalena Baerbock zielt aber nicht auf Absatzförderung sondern auf Stimmenfang von Leuten, die sie mehrheitlich sowieso wählen.
Denn Ebikes sind derzeit kaum zu bekommen. Und wer heute sein Lastenfahrrad bestellt, kann es vermutlich bei Minusgraden und Schneetreiben im Februar ausprobieren.
Auch die Klientelpolitik der Grünen auf Kosten des Steuerzahlers dürfte wirkungslos verpuffen. Denn die allermeisten Lastenfahrrad-Käufer dürften ohnehin schon ihr Kreuz bei der Kanzlerkandidatin derr Herzen machen.
So umweltfreundlich sind Lastenräder auch nicht

Im Volksmund und den Medien hat sich der Irrtum durchgesetzt, dass alles, was elektrisch ist, auch den Klimawandel dient. Doch die tatsächlichen Emissionen hängen von den Energiequellen ab, aus dem der Strom erzeugt wird. Und dieser Strommix bleibt nur dann konstant, wenn die erneuerbaren Energien genauso schnell wachsen wie der Stromverbrauch insgesamt. Tatsächlich wächst er aber schneller und damit auch die Produktion aus Kohle und Gas. Mit anderen Worten: Das Lastenfahhrrad fährt mit Kohlestrom (Atomstrom ist auch noch dabei).
Dass die Produktion der Batterie ebenfalls die Umwelt belastet, hat sich bei Elektro-Autos ja bereits herum gesprochen. Das ist bei Elektrofahrräderrn nicht anders. Und bei den soliden Cargobikes (es geht auch englisch) geht es nicht um Fliegengewichte sondern mehrere hundert Kilo. Da schwindet der Gewichtsvorteil zum Renault Twizzy.
Sind Lastenräder verkehrssicher?
Wer schon mal ein Kind im Auto transportiert hat, weiß, dass das ohne Kindersitz streng verboten ist. Die nicht unbedingt bewegungsarmen kleinen Menschen müssen in diesen Foltergeräten bis zur Bewegungsunfähigkeit festgezurrt werden. Auf dem Fahrrad werden die armen Würmer ebenfalls behelmt und nahezu von jeder Mobilität befreit.
Im Lastenfahrrad werden die Kids nicht angeschnallt sondern zum Teil der elterrlichen Knautschzone. Bei einem Sturz fallen sie leicht von der Ladefläche. Bei Kaufpreisen ab 3.000 Euro sollten doch wohl Halterungen für Kindersitze drin sein. Aber wenn es um den Klimaschutz geht, kann die Sicherheit zurückstehen. Und 25 km/h sind eine ordentliche Geschwindigkeit, bei der für Mofa-Fahrer schon Helmpflicht besteht, für E-Bike Fahrer nicht.
Fazit
Baerbocks Vorschlag ist unsozial, ineffektiv, teuer, überflüssig und ein Ausweis grrüner Symbol- und Klientelpolitik. Aus Gerechtigkeitsgründen hätte ich für meinen Lastenesel auch gerne einen 1000er. Die teile ich dann mit dem Erbauer meines Gefährts. Ich habe im Umkreis von 4 Kilometern drei Discounter, einen Kaufland, Ikea, Bauhaus und Mediamarkt. Auf den Drahtesel passt problemlos der Wocheneinkauf einer vierköpfigen Familie und das Klopapier für ein halbes Jahr Lockdown.
Baerbocks Vorschlag ist übrigens nicht besonders originell. Ihre hessischen Parteifreunde fördern das Lastenfahrrad mit 1000 Euro.
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